LIEBE - VERTRAUEN - FREIHEIT
Jeder Hund, jedes Tier verdient eine Chance und die bekommt er bei mir.
Ein alter Cherokee-Indianer sitzt mit seiner Enkelin am Lagefeuer.
Er sagt, "im Leben gibt es zwei Wölfe, die miteinander kämfpen:
Der 1. ist Hass, Misstrauen, Feindschaft, Angst und Kampf.
Der 2. ist Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Hoffnung und Friede.
Das kleine Mädchen schaut eine Zeitlang ins Feuer und fragt dann... "Welcher Wolf gewinnt?"
Der alte Indianer schweigt... Nach einer Weile sagt er: "Der, den du fütterst...!"
Lassen Sie uns den 2. Wolf füttern.
Hunde sind lebende, fühlende Wesen. Sie sind hoch sozialisiert und brauchen das Gefühl gebraucht, respektiert und beschützt zu werden. Dann können all ihre schönen Charakter-Eigenschaften zum Vorschein kommen. Wer denkt, dass er sich mit einem Hund ein Spielzeug oder einen reinen Befehls-Empfänger und -Ausführer ins Haus geholt hat, wird seinem Tier nicht gerecht werden können. Er begibt sich in die Reise in die vergangenen Jahrhunderte, als die Wissenschaft noch annahm, dass Tiere keine Seele, keine Persönlichkeit haben und ihr Verhalten nur aus einfachen instinktiven Reaktionen besteht.
Heute wissen wir, dass dem nicht so ist. Mit unserem Wissen wächst auch unsere (Eigen)Verantwortung. Eine Entschuldigung für ein nicht-artgerechtes Behandeln unserer Vierbeiner gibt es nicht mehr.
Wenn wir, Menschen einen Hund zu uns holen, gehen wir ein Bündnis fürs Leben ein. Dieses Bündnis will geschützt werden und dazu will ich nach Kräften beitragen. Ohne eine richtige
Bindung zu unseren Hunden sind die Probleme vorprogrammiert. Ohne Bindung läuft das Trainieren ins Leere. Kleine oder auch größere Fortschritte können verzeichnet werden, die Probleme im Alltag bleiben bestehen.
Viele Hundeschulen und Hundetrainer setzen bei Verhaltensproblemen Training ein und wollen so eine Lösung für ein Problemverhalten herbeiführen. Langsam schleicht sich bei mir der Verdacht ein, daß die meisten gar nicht wissen, daß Training und Kommunikation zwei völlig verschiedene Ansätze sind.
Ein Problemverhalten ist kein Problem, sondern ein Symptom.
Die Beziehung Mensch-Hund kann in meinen Augen nur eines sein: Partnerschaft. Der menschlicher Part ist einfach zu umschreiben: Wir sorgen für unsere vierbeinigen Freunde, geben ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, vermitteln ihnen Ruhe und Ausgeglichenheit.
Ein Hund hat es nicht immer so einfach. Er soll heutzutage vielen Anforderungen gerecht werden, für die er eigentlich gar nicht gemacht ist. Da unsere vierbeinigen Freunde keine Stimme erheben und uns erklären können, was sie brauchen, wie die Welt durch die Augen eines Hundes betrachtet aussieht, will ich in ihrem Namen sprechen, kommunizieren und versuche die Welt auch aus dem Blickwinkel der Hunde zu betrachten.
Ein Hund sollte auch in unserer Welt vor Allem eins dürfen: ein Hund sein.
Ich will unseren Fellnasen ermöglichen, dass sie auch ihren hündischen Bedürfnissen und Interessen nachgehen dürfen. Dabei hilft sehr das Verständnis der Halter für ihren Hund und die Bereitschaft, sich auf ihn einzulassen. Wer dazu bereit ist, wird eine Erfahrung machen, die ihn bereichert und ihm neue Horizonte öffnet.
Der Slogan
"In Dog we trust" soll an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, wie wir unsere Hunde sehen und wahrnehmen können/sollten: vertrauen wir auf unsere Hunde und auf ihre ureigenen Eigenschaften.
Mr. Charles Darwin schenkte uns die Evolutionslehre die sagt, dass nur die jenigen Individuen überleben und ihre Gene weiter vererben können, die sich optimal an die Lebensumstände anpassen. Seit Tausenden von Jahren praktizieren und vererben unsere Hunde wichtige Verhaltensweisen, die sie auch in der heutigen Zeit prägen und ausmachen. Unsere Hunde sind wahre Lebenskünstler und Meister der Anpassung, die mit nahezu jeder Situation zu recht kommen können. Ihre genetische Veranlagung gibt ihnen unter Anderem folgende Vorgaben:
Zugehörigkeit zu einem Rudel - sichert das Überleben,
Unterordnungsbereitschaft - sichert das Überleben,
Ruhe und Harmonie - sichern das Überleben,
Kommunikation mit Artgenossen - ist wichtig, um herauszufinden welche möglichen Konstelationen es gibt und sichert somit das Überleben,
Unnötige Kämpfe und Streitigkeiten - kosten sehr viel Kraft und Energie und gefährden somit das Überleben.
Offensichtlich halten viele Hundehalter ihre Lieblinge für eine Ausnahmeerscheinung der Evolution, wenn sie denken, dass ihr Hund nicht fähig ist, sein natürliches Verhalten zu zeigen. Unsere besten Freunde werden mehr kontrolliert als geführt. Es wird ihnen nicht zugetraut, unter natürlichen Umständen mit ihren Artgenossen normal zu kommunizieren und mit ihnen und den Umständen gut zu recht zu kommen.
Oft liegen genau hier die Gründe der ganzen Probleme - der Hund wird zugetextet und ggf. ständig im Auge behalten, was für ihn sehr viel Stress und Unruhe bedeutet.
Die Lösung ist ganz einfach:
Mehr Vertrauen!
Geben wir unseren Hunden mehr Vertrauen. Glauben wir an ihre großartigen Eigenschaften und natürliche Talente und dass sie sie richtig einzusetzen wissen. Geben wir uns selbst mehr Vertrauen.
Ständige Kommandos und ständiges Anbieten von Leckerlis gehören nicht zu dem natürlichen Repertoire unserer Vierbeiner. Je mehr Kommandos wir geben, um so weniger wirkliche Führung bedeutet das. Ständiges Zuschütten mit Leckerlis zerstört die Basis der wahren Kommunikation und Beziehung zwischen Mensch und Hund (sporadischer Einsatz zu Trainingszwecken ausgenommen).
Wir leben in einer Welt des reinen Aktionismus. Eine ganze Reihe von Mainstream-Experten arbeitet mit Erfolg daran, den Hundehaltern falsche Vorstellungen zu vermitteln. Ohne Training, ohne "positive Verstärkung" läuft bei diesen sog. Experten gar nichts. Sie können zwar Bücher, aber kaum die Hunde und die jeweilige, spezifische Situation lesen. Bei diesen Mainstream-Experten ist ohne Aktion kein Erfolg möglich.
Ich habe noch nie einen Hund gesehen, der einen anderen positiv verstärkt, ihm zuredet, ihn tröstet. Hunde kommunizieren klar, unverfälscht, sie zeigen klare Grenzen, befolgen einfache Regeln, Hunde lügen nicht.
Aus meiner Sicht gibt es ganze 3 oder 4 wichtige Fragen, die es zu klären gibt, um einen Hund und die Situation verstehen zu können:
Ist der Hund in seinem Wesen stabil?
Ist der Hund durch die Situation überfordert?
Ist der Hund für seinen Mensschen erreichbar, nimmt er Kontakt auf?
Ist der Hund gut sozialisiert, hat sich seine soziale Kompetenz durch das Fehlen von Kontakten zu Artgenossen zurück gebildet?
Wer will, der kann gerne seinen Hundetrainer fragen, was er für die wichtigsten Voraussetzungen hält.
Die wahrscheinlich wichtigste Tatsachen überhaupt ist:
Hunde sind Rudeltiere. Bis auf wenige Ausnahmen (wie z. B. Herdenschutzhunde) brauchen Hunde andere Hunde, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Das wird in der sog. aktuellen Fachliteratur kaum erwähnt. Dafür glänzen viele der Fachbücher durch eine unerschütterliche Zielsicherheit, die einzelnen Verhaltensweisen unserer Hunde falsch zu interpretieren, sie in einen falschen Zusammenhang zu bringen.
Beispiel Beißhemmung: in einem hoch gelobten, von den verantwortlichen Behörden ungeniert empfohlenen Buch "Das Handbuch für Hundetrainer" finden wir folgende Aussage:
"Die meisten Hunde lernen die Beißhemmung auf diese Art und Weise sehr gut: Sobald ein Hundezahn die Haut berührt, ruft der Mensch "Aua" und bricht das Siel ab.
Manch ein Welpe ist jedoch hartnäckiger und spielt heftiger. Dreht man sich bei diesen Welpen einfach herum, um das Spiel abzubrechen, beißen sie einem in die Kniekehlen oder springen hoch und schnappen in alles, was sie erwischen können. Man kommt praktisch nicht darum herum, in irgendeiner form auf den Welpen zu reagieren. Wenn also eine Reaktion unvermeidbar ist, ist es am besten, wenn man einfach den Raum verlässt und den Welpen kurz alleine lässt.
(Celina del Amo|Dr. Viviane Theby, 2021, 4., aktualisierte Auflage, S. 144).
Es ist davon auszugehen, daß ein Hund hier vor allem eines gut lernt, nämlich wie er seinen Menschen loswerden, ihn verjagen kann, wenn dieser ihn stört. Die Autorinnen picken sich hier mit einer bewundernswerten Selbstüberzeugung die Reaktion eines Welpen heraus. Jeder kann sich selbst die Frage stellen und beantworten, ob z. B. das Muttertier, wenn es zu stark gezwickt wird, "Aua" bellt und den Raum verlässt? Es ist dringend zu empfehlen, das Verhalten eines erwachsenen Tieres zu imitieren und nicht das Verhalten eines Welpen.
Durch die von den Expertinnen empfohlene Reaktion macht sich der Mensch zum rangniedrigeren Rudelmitglied, der jederzeit korrigiert oder von den wichtigen Ressourcen verjagt werden kann.
Interessant ist, daß die Autorinnen sich nur eine Sequenz aus dem natürlichen Hundeverhalten aussuchen, die sie auch noch in einen völlig falsch auslegen. Andere natürliche Verhaltensweisen unserer besten Freunde werden ignoriert als gäbe es sie überhaupt nicht: Setzen von klaren Grenzen, Kommunizieren durch die Raumbeanspruchung und Präsenz, Abwenden im richtigen Moment.
Ein kleiner Test für Menschen, die viel mit ihrem Hund reden, z. B. wenn sie mit ihm nach draußen gehen wollen: Sagen Sie einmal kein Wort zu Ihrem Hund. Stehen Sie einfach auf, gehen Sie zur Tür und warten Sie was passiert. Folgt Ihnen Ihr Hund?
Bei Interesse können Sie hier interaktiv Ihr Wissen als Hundehalter testen.
Etwas mehr zum Lesen finden Sie in meiner Abschlussarbeit des Studiums zum Hundepsychologen:
Hier als Pdf zum Herunterladen
Noch mehr zum Lesen finden Sie
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